Nachhaltigkeit und Open Source (Software) scheinen auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam zu haben. In diesem Blog will ich das Gegenteil beweisen (alles andere wäre ja langweilig). Ich will die offensichtlichen und versteckten Verbindungen und Gemeinsamkeiten aufzeigen und natürlich beide Themenbereiche auch kritisch beleuchten.
Bei Open Source (Software) geht es mir weniger um die technischen Aspekte, sondern vielmehr um die zugrunde liegenden philosophischen Konzepte und deren gesellschaftlichen Konsequenzen. Die Open Source Bewegung, oft auch Free Software genannt, hat in den vergangenen zwei Jahrzenten wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen ausgelöst, die unsere Gegenwart prägen und noch viel stärker die Zukunft prägen werden. Vorerst seien hier nur das Internet und Wikipedia als bekannte Beispiele erwähnt. Beide wäre ohne Open Source Software, resp. die dahinter stehende Gemeinschaft undenkbar oder gar unmöglich.
Die Worte Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung gehören heute zum Standardrepertoire jeder PR-Abteilung. Doch hinter den verbreiteten Buzzwords steckt viel mehr. Kurz gesagt geht es darum, unser Leben auf der einzigen Welt die wir haben, so zu gestalten, dass alle Menschen ein angenehmes, friedliches und würdiges Leben führen können. Das betrifft die natürlichen Ressourcen (z.B. sauberes Wasser, Luft, Energie, fruchtbare Böden) genauso wie die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte (z.B. Sicherheit, Freiheit, Nahrung und wirtschaftliches Auskommen). Ich bin klar der Meinung, dass unsere Gesellschaft heute theoretisch über das Wissen und die Fähigkeiten verfügt, ein nachhaltiges Leben der Menschen auf diesem Planeten zu ermöglichen. Der Grund warum wir heute noch nicht weiter sind, liegt meiner Meinung nach in den heutigen „Spielregeln“ (primär die der Wirtschaft), die eine wahrlich nachhaltige Entwicklung verhindern. Es sind nicht die Menschen oder Firmen die per se schlecht sind. Sie Verhalten sich nicht nachhaltig, weil die Rahmenbedingungen sie zu diesem Verhalten animieren.
Nun bin ich in den vergangenen Jahren, vor allem während meines Studiums der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich, zur Überzeugung gelangt, dass die Open Source Philosophie einen grundlegenden Lösungsansatz für eine nachhaltigere, bessere Welt liefert: Gemeinsam statt Gegeneinander! Das tönt auf den ersten Blick einfach und logisch. Betrachtet man aber unsere Gesellschaft, insbesondere die Wirtschaft etwas genauer, wird einem schnell bewusst, dass das krasse Gegenteil der Fall ist. Die Open Source Bewegung hat in den vergangenen Jahren aufgezeigt, wie es eben auch funktionieren könnte. Mehr gemeinsam statt gegeneinander. Oder anders gesagt: „Konkurrenz der Ideen und nicht der Marktmacht.“
Was ich damit alles meine, will ich diesen Seiten verfolgen und ausführen. Nicht zuletzt will ich mit diesem Blog auch selber viel lernen und die bisher in meinem Kopf herumschwirrenden Gedanken in verständliche Texte formulieren müssen. Ich lade auch dich herzlich ein zum Gedankenaustausch und zum aktiven Mitdiskutieren. Ich hoffe mit diesem Blog einen kleinen Beitrag zu einer offeneren und nachhaltigeren Welt leisten zu können. Hilf mit!